„Flügeltürer“

Der Supersportwagen Mercedes-Benz 300 SL der Baureihe 198 war ein absoluter Traumwagen der 1950er-Jahre. Er wurde 1954 vorgestellt und begründete zusammen mit dem 190 SL die einzigartige Tradition der Mercedes-Benz SL Seriensportwagen.

Mercedes-Benz entwickelte das faszinierende Coupé auf Basis des 300 SL Rennsportwagens von 1952. Von dem Rennsportwagen hatte die Serienversion sein auffälligstes Merkmal, nämlich die berühmten Flügeltüren. Der Grund war nicht das Design, sondern die besondere Konstruktion des Sportwagens auf Basis eines Gitterrohrrahmens.

Der aus dem Rennsport-SL übernommene Gitterrohrrahmen war extrem belastbar und war mit nur 50 Kilogramm Gewicht extrem leicht. Ein Nachteil war aber die Höhe der Rahmenseiten: Diese waren so hoch, dass keine konventionellen Türen angeschlagen werden konnten. Deshalb wurden Flügeltüren verbaut. Sie prägten die Erscheinung des 300 SL und brachten dem Sportwagen populäre Beinamen ein: Im Deutschen wurde er als der „Flügeltürer“ berühmt, im Englischen als „Gullwing“ („Möwenschwinge“ ), und im Französischen als „Papillon“  („Schmetterling“).