Bedienungshilfen

Die Entwicklung der ersten Automobile der Welt

Carl Benz und Gottlieb Daimler trieben unabhängig voneinander die Entwicklung des Automobils mit schnelllaufendem Verbrennungsmotor voran. Auf dem Weg zum „selbstfahrenden Wagen“ folgten sie unterschiedlichen Strategien. Daimler legte den Schwerpunkt auf die Entwicklung des Verbrennungsmotors für verschiedene Mobilitätsanwendungen. Benz stellte von Anfang an die ganzheitliche Entwicklung des Automobils in den Mittelpunkt seiner Arbeit.

Im Jahr 1885 erfanden Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach den Daimler-Reitwagen, das erste benzinbetriebene Motorrad der Welt. Als Antrieb diente ein stehender Einzylindermotor, die legendäre „Standuhr“. Die kompakten Abmessungen erlaubten erstmals den Einsatz eines Viertaktmotors in einem Fahrzeug.

Daraufhin bestellte Daimler im Jahr 1886 eine Pferdekutsche bei einem einheimischen Wagenbauer und integrierte seinen 1,1 PS starken, 92 Kilogramm leichten „Standuhr“-Motor in das Holzchassis. Die Deichsel zum Einspannen der Pferde wurde kurzerhand demontiert, die Richtung gab eine eigens konstruierte Drehschemel-Lenkung vor. So entstand das erste vierrädrige Automobil der Welt, die Daimler Motorkutsche.

Es folgten weitere Projekte mit Daimlers Verbrennungsmotor als revolutionärer Kraftquelle. Dazu gehörten der Antrieb von Booten, Luftschiffen, Schienenfahrzeugen, Feuerspritzen und Lokomobile.

Carl Benz entwickelte das erste Automobil der Welt, den Benz Patent-Motorwagen. Die Patentschrift gilt als Geburtsurkunde und der 29. Januar 1886, das Datum der Anmeldung, als Geburtstag. Der entscheidende Unterschied zur Daimler Motorkutsche war die ganzheitliche Konstruktion des dreirädrigen Gefährts mit Viertaktmotor. Carl Benz stimmte Motor, Fahrgestell und Antrieb so aufeinander ab, dass sie eine Einheit bildeten. Damit war Benz allen anderen Konstrukteuren voraus, die unterschiedliche Motoren in Fahrzeuge wie Kutschen einbauten.