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Der Blaue Reiter

Das Lenbachhaus hat die weltweit größte Sammlung von Kunstwerken des „Blauen Reiter“. Das begann mit einer großen Schenkung der Künstlerin Gabriele Münter 1957 an das Museum. Sie übergab dem Lenbachhaus viele Werke von Wassily Kandinsky und auch einige ihrer eigenen. Diese Kunstwerke sind heute international bekannt. 

Aber es ist gar nicht so leicht zu bestimmen, was der Blaue Reiter eigentlich genau war, und wer dazugehörte. Es war keine feste Gruppe, sondern ein Netzwerk aus Künstler*innen. Sie standen in engem Austausch über verschiedene Länder hinweg. Sie kamen zum Beispiel aus dem damaligen russischen Kaiserreich, Frankreich oder auch den USA. Der Blaue Reiter war in München und dem Umland verwurzelt. Wassily  Kandinsky, Gabriele Münter, Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin verbrachten eine Zeit in Murnau. Sie malten und diskutierten dort gemeinsam. Anschließend gründeten sie mit anderen 1909 das Bündnis „Neue Künstlervereinigung München“. 

Kandinsky, Münter und weitere Mitglieder traten dort aber nach Streitigkeiten 1911 aus. Sie organisierten eine eigene Ausstellung in München. Der Titel war „Die erste Ausstellung der Redaktion Der Blaue Reiter“. Sie war in mehreren europäischen Ländern zu sehen. 1912 folgte eine zweite Ausstellung mit dem Titel „Schwarz-Weiss“. Die Kunstwerke waren sehr unterschiedlich. Wichtig war den Künstler*innen die „Innere Notwendigkeit“, eine individuelle Ausdruckskraft der Werke. Verschiedene Bildsprachen standen gleichberechtigt nebeneinander. Ein gemeinsames Projekt war auch der Almanach „Der Blaue Reiter“. 1912 erschien dieses Buch, herausgegeben von Wassily Kandinsky und Franz Marc. Sie trugen darin für den Blauen Reiter wichtige Ziele einer neuen Kunst zusammen. 1914, mit dem Beginn des 1. Weltkriegs, brach die Gemeinschaft um den Blauen Reiter nach der kurzen Zeit auseinander.