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Jugendstil

Gustav Klimt, „Margaret Stonborough-Wittgenstein“, 1905

Das von Gustav Klimt gemalte Bild „Margarethe Stonborough-Wittgenstein“ ist ein Beispiel für die Malerei des Jugendstils.

Jugendstil ist die Bezeichnung für eine Stilrichtung in Kunst und Kunsthandwerk zwischen 1890 und 1914, die in Frankreich unter dem Begriff „Art Nouveau“, in England unter „Modern Style“, in Österreich unter „Sezessionsstil“ und in Spanien unter „Modernismo“ bekannt ist.

Die deutsche Bezeichnung „Jugendstil“ leitet sich von der deutschen Kunstzeitschrift „Jugend“ ab, die von 1896-1920 in München erschien. Die Kunstrichtung verstand sich als Gegenbewegung junger Künstler und Kunsthandwerker zum rückwärtsgewandten Historismus und gegen die als seelenlos verstandenen Industrialisierung. Der Blick richtet sich auf neue Materialien, wie Beton oder Eisen, und neue Baumethoden. Auffallend sind pflanzenartig rankende Formelemente, in pastellartige Farbtöne und bisweilen verspielte Ornamentik auf der einen Seite und geometrische, horizontale und vertikale Gestaltungsmuster auf der anderen. Die Kunstrichtung vereinigte alle Kunstformen von Kunsthandwerk, Architektur, Malerei, Plakatkunst usw.

Margarethe trägt hier ein langes Kleid aus Samt-Moirée (französisch „moirée“ = Maserung), ein Stoff dessen Oberfläche an Holzmaserung oder Wasserwellen erinnert. Der Gegensatz von Naturalismus und Geometrisierung dominiert dabei das gesamte Bild, dessen architektonische Elemente die flächige Aufteilung des Hintergrundes akzentuieren und beleben.

Das Bild gefiel der portraitierten Margarethe nicht, angeblich soll sie das Bild erst einmal auf den Dachboden gestellt haben.