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AH! Wer waren die Könige von Bayern?

Das Königreich Bayern bestand von 1806 bis 1918. Im Jahr 1806 wurde Bayern durch Napoleon zum Königreich. Bis es zum Ende des Ersten Weltkrieges 1918 durch die Revolution sein Ende fand. Insgesamt währte das Bayerische Königreich 112 Jahre lang. In der ganzen Zeit wurde es vom Adelshaus Wittelsbach beherrscht. Doch dieses bestand schon lange vor dem Königreich Bayern, nämlich schon von 1180 bis 1918. Wirkliche Könige des Königreichs Bayern gab es fünf. Inoffiziell sechs, aber offiziell fünf Könige und einen Prinzregenten.

Maximilian I. Joseph, kurz Max I., war der erste Bayerische König. Eine seiner besonderen Errungenschaften für Bayern ist natürlich das Bayerische Gesetzbuch, die so genannte „Bayerische Verfassung“. Max I. nahm sich dafür das in Frankreich von Napoleon eingeführte Gesetzbuch, „Code (Napoléon)“, zum Vorbild für Bayern. So sollten zum Beispiel Kirche und Staat voneinander getrennt werden und der Adel gleich besteuert werden wie die Bürgerschaft auch. Auch die Leibeigenschaft wurde abgeschafft. Und die Religionsfreiheit eingeführt, was bedeutete, dass es jedem selbst überlassen blieb, ob er katholisch, protestantisch oder auch jüdisch war. Super! Und dieses Gesetzbuch ist in Bayern bis heute ohne große Änderungen gleichgeblieben! Wirklich toll!

Und König Ludwig I., für was Besonderes war er in Bayern verantwortlich? Klar, er wird ja auch der „Baulöwe“ genannt, weil er sehr viele Gebäude errichten ließ, in München zum Beispiel sehr viele Museen. Aber nicht nur inmitten der Stadt, sondern auch auf dem Land, wie Walhalla oder die Befreiungshalle und andere. Auch besonders ist der Ludwig-Donau-Main-Kanal, der eine außerordentliche Leistung war. Außerdem ließ er auch viele Zugstrecken bauen, wie die Strecke zwischen Nürnberg und Fürth und war auf dem Gebiet außerordentlich tätig, was Bayern Weltrang einbrachte und viel Beachtung. Und München wurde zur berühmten Kulturmetropole, dank ihm.

König Maximilian II. hat für Bayern auch viel bewirkt, allerdings war seine Regierungszeit relativ kurz, da er früh gestorben ist. Aber trotzdem hat er viele Wissenschaftler und Professoren nach Bayern geholt und dadurch Bayern zu einem Wissenschafts- und Bildungsstandort von hohem Rang gemacht. 

König Ludwig II. war noch unglaublich jung als er mit 18 Jahren zum Bayerischen König wurde. Er war noch sehr unerfahren auf dem politischen Gebiet, aber durch den Tod seines Vaters musste er in seine neue Rolle finden. Und dann kamen auch schnell Kriege, z.B. der Deutsche Bruder Krieg, danach der Deutsch-Französische Krieg. Zudem wollte Preußen ein Kaiserreich in Deutschland und bat Bayern um die letzte verbliebene Stimme. König Ludwig II. ließ sich beeinflussen und unterschrieb letztlich einen Freibrief für den Kaiser. Woraufhin Wilhelm I. Deutscher Kaiser wurde. In Folge dessen wurde Bayern politisch bedeutungslos. König Ludwig II. verlor sich in seine Phantasiewelt in den Alpen und baute sich als Märchenkönig Schlösser überall. Die Staatsschulden stiegen dadurch enorm an. Sein Onkel Luitpold bereitete währenddessen im Verborgenen mit dem Parlament seine Absetzung vor. So wurde König Ludwig II. aus dem berühmten Schloss Neuschwanstein in ein kleines Schloss am Starnberger See verbracht. Eines Morgens ging er mit seinem Arzt spazieren und verschwand auf einmal, wonach er tot im Wasser gefunden wurde. Ob es Selbstmord oder Mord war, ist bis heute offen.

Luitpold war selbst kein Bayerischer König, sondern nur Bayerischer Prinzregent. Als sein Vorgänger König Ludwig II. starb, hätte eigentlich dessen Bruder, Otto I. normalerweise König werden müssen. Ihm die Regierungsgeschäfte zu überlassen schien aber zu gefährlich, da er psychisch krank war. Deshalb übernahm sein Onkel Luitpold und regierte lange Zeit.

König Ludwig III. war Nachfolger von Luitpold und ebenfalls zunächst als Prinzregent, da sein Cousin Otto I. noch lebte und offiziell König war. Er regierte also weiter als Prinzregent, bis er Otto I. mitteilte, doch selbst als echter fünfter Bayerischer König regieren zu wollen, als König Ludwig III. Bis zum Ende des ersten Weltkriegs 1918 die Novemberrevolution seine Regentschaft als letzter Bayerischer König beendeten.