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AH! Wusstest du, dass Coletta auch das berühmte Schützenlisl war?

Die Schankkellnerin (eine Kellnerin, die nur Getränke ausschenkt) Coletta Möritz traf den Maler Friedrich August v. Kaulbach in der Münchner Gaststätte „Sternecker Bräu“. 
Dem Maler gefiel Coletta, die lustig, hübsch und erst 18 Jahre alt war. 1878 malte er sie. 
Das 2,8 x 5 m große Ölbild zeigt sie als „Biermadl“ auf einem rollenden Fass mit neun schaumigen Maßkrügen in den Händen. Anstatt einer Kappe oder eines Huts hat sie eine Schützenscheibe auf dem Kopf. Das Bild wurde 1881 beim 7. Deutschen Bundesschießen auf der Theresienwiese als Dekoration einer Bierbude gezeigt und war als Fassadengemälde an einem Turm. Der Maler hatte es den Fest-Organisatoren geschenkt. Das Bierzelt, wo das Bild hing hatte den Namen: „Zur Schützenlisl“ (alternative Schreibweise heute „Schützenliesl“).
Für die damalige Zeit war es ein sehr freches und auch bisschen freizügiges Bild. Es wurde Stadtgespräch und viele Leute kamen in das Bierzelt, um das Bild zu sehen. Es gab viele Produkte, z.B. Postkarten, Pfeifenköpfe oder Aschenbecher. Weil das Bild so beliebt war, benutzte die Münchner Kindl-Brauerei später das Bild als Firmen- und Werbelogo. Heute liegen die Markenrechte bei der Spatenbrauerei in München. Das große Original-Bild ist heute im Festsaal des Schützenvereins „Königlich privilegierte Hauptschützengesellschaft München 1406“.
Auch der Künstler Toni Aron (1859-1920) hat Coletta im Auftrag der Münchner Bürgerbrauerei (später „Löwenbräu“) gemalt. Das Bild „Die schöne Coletta“ ist heute im Stadtmuseum München zu sehen.